Das Wort "Geschäftsmodell" wird oft in den verschiedensten Zusammenhängen verwendet, aber was genau ist eigentlich ein Geschäftsmodell? Und warum ist es so wichtig, dass Geschäftsführer:innen sich intensiv damit auseinandersetzen sollten?

Was ist ein Geschäftsmodell?

Ein Geschäftsmodell beschreibt im Grunde genommen die Logik, wie ein Unternehmen Wert schafft, liefert und einnimmt. Es ist das Fundament eines jeden Unternehmens, eine Blaupause für den Erfolg. Kurz gesagt, es beantwortet die Frage: "Wie machen wir Geld?" Aber ein Geschäftsmodell geht weit über diese Frage hinaus. Es umfasst auch Aspekte wie die Positionierung am Markt, die Art und Weise, wie Produkte oder Dienstleistungen an Kunden:innen geliefert werden, und die interne Struktur und Kultur des Unternehmens.

Die Bestandteile eines Geschäftsmodells

Ein Geschäftsmodell setzt sich aus mehreren Schlüsselkomponenten zusammen, die miteinander interagieren und ein harmonisches Ganzes bilden sollten. Die wichtigsten Elemente eines Geschäftsmodells sind:

  • Wertangebot: Was bietet Ihr Unternehmen den Kunden:innen? Das kann ein physisches Produkt, eine Dienstleistung oder eine Kombination aus beidem sein.
  • Kundenbeziehungen: Wie interagiert Ihr Unternehmen mit seinen Kunden:innen? Das kann über verschiedene Kanäle und auf verschiedene Weisen geschehen, z.B. über persönlichen Kontakt, Social Media oder E-Mail.
  • Einnahmequellen: Wie generiert Ihr Unternehmen Einkommen? Das können Verkaufspreise, Abonnements, Provisionen usw. sein.
  • Ressourcen und Aktivitäten: Welche Ressourcen und Aktivitäkeiten benötigt Ihr Unternehmen, um sein Wertangebot zu erstellen und zu liefern? Das umfasst alle Aspekte von Personal und Ausrüstung bis hin zu Prozessen und Technologien.
  • Partner und Lieferanten: Mit wem arbeitet Ihr Unternehmen zusammen, um sein Wertangebot zu erstellen und zu liefern? Das können Zulieferer:innen, Partnerunternehmen, Berater:innen usw. sein.
  • Kostenstruktur: Welche Kosten fallen an, um das Wertangebot zu erstellen und zu liefern? Dazu gehören alle Ausgaben, von Personal- und Materialkosten bis hin zu Marketing- und Vertriebskosten.

Praxisbeispiel: Geschäftsmodell von Starbucks

  • Wertangebot: Starbucks bietet seinen Kunden hochwertigen Kaffee und andere Getränke sowie Gebäck, Snacks und Kleinigkeiten. Darüber hinaus schafft Starbucks durch seine Geschäfte eine "dritte Umgebung" - einen Ort, der nicht Zuhause oder Arbeit ist, wo sich Menschen treffen, entspannen oder arbeiten können.
  • Kundenbeziehungen: Starbucks baut Kundenbeziehungen durch verschiedene Kanäle auf, einschließlich seinen physischen Geschäften, seiner Website und App, sozialen Medien, Kundenbindungsprogrammen und personalisierten Marketingkampagnen.
  • Einnahmequellen: Die primären Einnahmequellen von Starbucks sind der Verkauf von Kaffee, Getränken und Lebensmitteln in ihren Geschäften. Zusätzlich dazu verdient Starbucks Geld durch Lizenzgebühren, Verkauf von Produkten in Supermärkten (wie abgepackter Kaffee oder Eiskaffeegetränke), und durch ihr Kundenbindungsprogramm.
  • Ressourcen und Aktivitäten: Zu den Ressourcen von Starbucks gehören ihre Geschäfte, Kaffeemaschinen, Rohstoffe (wie Kaffeebohnen), Personal, ihre Marke und ihre Technologie (wie die Starbucks-App). Die Schlüsselaktivitäten umfassen das Betreiben von Geschäften, die Zubereitung und den Verkauf von Kaffee und Lebensmitteln, die Beschaffung von Rohstoffen, Marketing und Kundenservice.
  • Partner und Lieferanten: Starbucks arbeitet mit einer Vielzahl von Partnern und Lieferanten zusammen. Dazu gehören Kaffeebauern und andere Lebensmittellieferanten, Immobilienbesitzer (für Geschäftsstandorte), Technologiepartner (für die App und Website), Werbeagenturen und mehr.
  • Kostenstruktur: Die größten Kosten für Starbucks sind wahrscheinlich die Kosten für Rohstoffe (vor allem Kaffee), Gehälter und Löhne für Mitarbeiter, Miete für Geschäftsstandorte, Kosten für die Wartung und den Betrieb von Geschäften und Ausrüstung, und Marketingkosten.

Die Entwicklung von Geschäftsmodellen

Die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung des Geschäftsmodells ist für jedes Unternehmen unerlässlich, um sich in einer sich stetig wandelnden Geschäftswelt behaupten zu können. Im folgenden Abschnitt gehen wir darauf ein, warum eine stetige Weiterentwicklung des Geschäftsmodells notwendig ist, wie bestehende Modelle optimiert und neue Modelle geschaffen werden können und wer im Unternehmen dafür verantwortlich ist. Nur durch eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung können Sie sicherstellen, dass Ihr Geschäftsmodell auch weiterhin erfolgreich ist und Ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Warum ist eine stetige Weiterentwicklung des Geschäftsmodells notwendig?

In einer sich schnell verändernden Geschäftswelt kann es fatal sein, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Geschäftsmodelle, die heute funktionieren, könnten morgen schon veraltet sein. Deshalb ist es entscheidend, das Geschäftsmodell ständig weiterzuentwickeln und an neue Markttrends, technologische Entwicklungen und Kundenbedürfnisse anzupassen. Eine stetige Weiterentwicklung des Geschäftsmodells kann dazu beitragen, Wettbewerbsvorteile zu sichern und das langfristige Überleben des Unternehmens zu gewährleisten.

Geschäftsmodell­entwicklung bedeutet bestehende Modelle optimieren und neue Modelle finden

Die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells betrifft nicht nur die Verbesserung und Anpassung bestehender Geschäftsmodelle, sondern auch die Entwicklung und Implementierung von völlig neuen Geschäftsmodellen. Im Fokus der Geschäftsmodellentwicklung steht dabei das stetige Streben nach Verbesserung und Innovation.

Bei der Arbeit an bestehenden Geschäftsmodellen geht es darum, diese kontinuierlich zu optimieren und auf aktuelle Marktbedingungen, Kundenbedürfnisse oder technologische Entwicklungen anzupassen. Das kann beispielsweise durch die Erschließung neuer Zielgruppen, die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen oder die Verbesserung interner Prozesse geschehen. Hierbei ist es entscheidend, das Geschäftsmodell stets kritisch zu hinterfragen und nach Möglichkeiten zur Verbesserung zu suchen.

Die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle hingegen erfordert einen innovativen und visionären Ansatz. Es geht darum, neue Wege zu gehen und kreative Lösungen zu finden, um auf sich verändernde Marktbedingungen zu reagieren oder neue Marktchancen zu ergreifen. Dies kann beispielsweise durch die Nutzung neuer Technologien, das Erschließen neuer Märkte oder das Schaffen neuer Wertschöpfungsketten geschehen.

Beides, die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, erfordert ein hohes Maß an strategischem Denken, kreativem Problemlösen und unternehmerischem Mut. Es sind Aufgaben, die eine herausragende Rolle im Verantwortungsbereich der Geschäftsführer:innen spielen und den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens maßgeblich beeinflussen.

Wer ist für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells zuständig?

Die Verantwortung für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells liegt in der Regel bei den Geschäftsführer:innen und der obersten Führungsebene. Sie sind es, die die strategische Richtung des Unternehmens bestimmen und die notwendigen Veränderungen initiieren müssen. Aber auch Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Abteilungen können wertvolle Beiträge leisten, indem sie Feedback und Ideen einbringen und an der Umsetzung von Veränderungen mitwirken.

Analyse – Ihr eigenes Geschäftsmodell verstehen

Um das eigene Geschäftsmodell besser zu verstehen und möglicherweise Optimierungspotenziale aufzudecken, kann es hilfreich sein, das Geschäftsmodell in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und diese genau zu analysieren.

Analyse des Wertangebots

Eine gründliche Untersuchung des Wertangebots Ihres Unternehmens bildet den Kern, um Ihr Geschäftsmodell zu verstehen und zu verbessern. Das Wertangebot ist das Herzstück Ihres Geschäfts und definiert, was Ihr Unternehmen einzigartig macht und warum Kunden:innen Ihre Produkte oder Dienstleistungen wählen sollten.

Zunächst sollten Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen aus der Perspektive Ihrer Kunden:innen betrachten. Versuchen Sie zu verstehen, was Ihre Produkte oder Dienstleistungen einzigartig oder besser im Vergleich zu den Angeboten Ihrer Wettbewerber:innen macht. Als nächstes ist es wichtig, die Übereinstimmung Ihres Wertangebots mit Ihrer Zielgruppe zu überprüfen. Dabei gilt es zu analysieren, wie gut Ihr Angebot die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer idealen Kunden:innen erfüllt.

Es ist ebenfalls entscheidend, die Klarheit und Verständlichkeit Ihrer Wertangebotskommunikation zu bewerten. Überlegen Sie, ob Kunden:innen klar ist, was Ihr Unternehmen anbietet und welchen Nutzen sie daraus ziehen können. Schließlich sollten Sie nach Möglichkeiten zur Verbesserung oder Erweiterung Ihres Wertangebots Ausschau halten. Dabei können neue Kundenbedürfnisse, Marktchancen, Technologien oder Trends Berücksichtigung finden.

Analyse der Kundenbeziehungen

Die Kundenbeziehungen sind ein wesentlicher Bestandteil Ihres Geschäftsmodells und tragen maßgeblich zum Erfolg Ihres Unternehmens bei. Sie beeinflussen nicht nur die Kundenzufriedenheit und -loyalität, sondern auch den Umsatz und das Wachstum Ihres Unternehmens.

Zuerst sollten Sie analysieren, wie und wo Sie mit Ihren Kunden:innen interagieren. Dies beinhaltet alle Berührungspunkte, von der ersten Kontaktaufnahme bis zum After-Sales-Service. Im nächsten Schritt sollten Sie bewerten, wie effektiv diese Interaktionen sind. Dies umfasst die Qualität des Kundenservices, die Benutzerfreundlichkeit Ihrer Produkte oder Dienstleistungen und die Reaktion auf Kundenfeedback.

Als nächstes sollten Sie überlegen, wie gut Ihre Kundenbeziehungen die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Kunden:innen erfüllen. Dies kann durch regelmäßige Kundenzufriedenheitsumfragen und -feedback ermittelt werden. Schließlich sollten Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Kundenbeziehungen zu verbessern oder zu erweitern. Hierbei können neue Kommunikationstechnologien, Kundenbindungsprogramme oder personalisierte Angebote Berücksichtigung finden.

Analyse der Einnahmequellen

Die Einnahmequellen bilden die finanzielle Grundlage Ihres Geschäftsmodells. Sie bestimmen, wie Ihr Unternehmen Geld verdient und tragen entscheidend zur Rentabilität und Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens bei.

Beginnen Sie mit einer genauen Betrachtung Ihrer bestehenden Einnahmequellen. Dies umfasst die direkten Einnahmen aus dem Verkauf Ihrer Produkte oder Dienstleistungen, aber auch indirekte Einnahmequellen wie Serviceverträge, Lizenzen, Abonnements oder Werbeeinnahmen. Im nächsten Schritt sollten Sie bewerten, wie stabil und vorhersehbar Ihre Einnahmequellen sind. Schwankungen in den Einnahmen können ein Risiko für Ihr Unternehmen darstellen und sollten analysiert und ggf. minimiert werden.

Weiterhin sollten Sie überlegen, wie gut Ihre Einnahmequellen zu Ihrem Geschäftsmodell passen. Passen sie zu Ihrem Wertangebot, Ihren Kundenbeziehungen und Ihren operativen Prozessen Schließlich sollten Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Einnahmequellen zu diversifizieren oder zu erweitern. Könnten Sie beispielsweise neue Produkte oder Dienstleistungen anbieten, zusätzliche Märkte erschließen oder alternative Preismodelle einführen?

Analyse der Schlüsselressourcen und -aktivitäten

Schlüsselressourcen und -aktivitäten sind die Eckpfeiler Ihres Geschäftsmodells. Sie ermöglichen es Ihrem Unternehmen, sein Wertangebot zu erstellen und zu liefern, Kundenbeziehungen zu pflegen und Einnahmen zu generieren. Starten Sie mit einer Überprüfung Ihrer Schlüsselressourcen. Diese können physisch (wie Gebäude oder Ausrüstung), intellektuell (wie Patente oder Know-how), human (wie Mitarbeiter:innen) oder finanziell (wie Bargeld oder Kredite) sein.

Bewerten Sie als nächstes Ihre Schlüsselaktivitäten. Diese könnten Produktion, Problemlösung, Plattform-/Netzwerkmanagement oder eine Kombination davon umfassen. Fragen Sie sich, welche Aktivitäten entscheidend sind, um Ihr Wertangebot zu erstellen und zu liefern, Kundenbeziehungen zu pflegen und Einnahmen zu generieren. Schließlich sollten Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Ressourcen und Aktivitäten zu optimieren, zu erweitern oder zu diversifizieren. Dies könnte durch Automatisierung, Outsourcing, Schulung oder Investitionen geschehen.

Analyse der Partner und Lieferanten

Partner und Lieferanten spielen eine wichtige Rolle in Ihrem Geschäftsmodell. Sie unterstützen Ihr Unternehmen durch Bereitstellung von Ressourcen, Know-how, Technologie oder anderen Leistungen. Starten Sie mit einer Überprüfung Ihrer bestehenden Partnerschaften und Lieferantenbeziehungen. Wie tragen diese zu Ihrem Wertangebot, Ihren Kundenbeziehungen und Ihren Einnahmequellen bei? Bewerten Sie dann die Qualität und Zuverlässigkeit dieser Beziehungen. Sind Ihre Partner und Lieferanten verlässlich? Erbringen sie die erwarteten Leistungen Schließlich sollten Sie nach neuen Möglichkeiten für Partnerschaften oder Lieferantenbeziehungen suchen, die Ihr Geschäftsmodell stärken könnten.

Analyse der Kostenstruktur

Die Kostenstruktur ist ein wesentlicher Bestandteil Ihres Geschäftsmodells und hat direkten Einfluss auf die Rentabilität Ihres Unternehmens. Sie umfasst alle Kosten, die bei der Erstellung und Lieferung Ihres Wertangebots, der Pflege Ihrer Kundenbeziehungen und der Generierung von Einnahmen anfallen. 

Starten Sie mit einer detaillierten Überprüfung Ihrer Kostenstruktur. Dies umfasst direkte Kosten (wie Rohstoffe oder Löhne) und indirekte Kosten (wie Miete oder Verwaltung). Im nächsten Schritt sollten Sie bewerten, wie gut Ihre Kostenstruktur zu Ihrem Geschäftsmodell passt. Passen Ihre Kosten zu Ihrem Wertangebot, Ihren Kundenbeziehungen und Ihren Einnahmequellen?Schließlich sollten Sie nach Möglichkeiten zur Optimierung Ihrer Kostenstruktur suchen. Dies könnte durch Effizienzsteigerungen, Skaleneffekte oder Preisverhandlungen erreicht werden.

Fazit – Es lohnt sich!

Das Geschäftsmodell ist das Herzstück eines jeden Unternehmens. Es definiert, wie ein Unternehmen Wert schafft und Einnahmen generiert. Ein gut durchdachtes und effektiv umgesetztes Geschäftsmodell kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Deshalb ist es so wichtig, dass Geschäftsführer:innen sich intensiv damit auseinandersetzen und bereit sind, ihr Geschäftsmodell ständig weiterzuentwickeln. Denn nur so können sie sicherstellen, dass ihr Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und erfolgreich am Markt agieren kann.

Ein klar definiertes und gut verstandenes Geschäftsmodell ist nicht nur für das eigene Verständnis essentiell, sondern auch für die Kommunikation mit Mitarbeiter:innen, Partner:innen und Investoren:innen. Es ist ein mächtiges Werkzeug, um die Ausrichtung und Ziele des Unternehmens zu kommunizieren und alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen. Also, liebe Geschäftsführer:innen, nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Geschäftsmodell zu reflektieren und zu optimieren. Es lohnt sich!

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