
Disruption ist kein bloßes Trendwort, sondern beschreibt radikale Veränderungen, die ganze Märkte auf den Kopf stellen können. In der Leuchtenbranche vollzieht sich ein solcher Wandel gerade durch künstliche Intelligenz (KI). Dabei geht es nicht bloß um Optimierungen oder kleinere Verbesserungen bestehender Produkte und Prozesse. Es geht um völlig neue Geschäftsmodelle, die traditionelle Vorgehensweisen infrage stellen und bisherige Marktakteure herausfordern. Tesla hat es vorgemacht – jetzt steht auch die Beleuchtungsindustrie an der Schwelle zu tiefgreifenden Veränderungen. Wer diese disruptiven Potenziale erkennt, sich frühzeitig vorbereitet und gezielt auf KI setzt, schafft sich entscheidende Wettbewerbsvorteile für die Zukunft.
This article complements our keynote speech at the ZVEI Innovation Day on 06.05.2025.
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Was unterscheidet Optimierung von echter Disruption?
KI verändert bereits heute zahlreiche Prozesse innerhalb der Leuchtenbranche. Dabei werden einzelne Arbeitsschritte gezielt verbessert und effizienter gestaltet. Doch Achtung: Diese Form der Optimierung ist wertvoll, aber nicht disruptiv. Was genau bedeutet Optimierung durch KI? Welche Potenziale bietet sie konkret für die verschiedenen Teilprozesse entlang der Wertschöpfungskette?
Optimierung mit KI: Wertvoll, aber nicht disruptiv
Künstliche Intelligenz hat längst Einzug in die Alltagsprozesse der Leuchtenbranche gehalten. Die Stärke der KI in diesem Kontext liegt darin, bestehende Abläufe schneller, präziser und kostengünstiger zu gestalten. Beispiele dafür gibt es viele: Bereits in der frühen Konzeptphase eines Produktes ermöglicht KI etwa Wettbewerbsanalysen, indem sie Markttrends systematisch erfasst und automatisch auswertet. Designer:innen erhalten dadurch wertvolle Impulse, die in die Gestaltung neuer Leuchten direkt einfließen können.
Auch in bewährten Planungstools wie CAD für die Produktentwicklung oder RELUX für die professionelle Lichtplanung ist KI mittlerweile selbstverständlich integriert. Diese Tools nutzen Algorithmen, die anhand gesammelter Daten automatisierte Vorschläge für Konstruktionen, Materialauswahl und Lichtberechnungen liefern. Dadurch reduzieren sich Entwicklungszeiten erheblich und ermöglichen eine präzisere und zugleich individuellere Planung.
In der Elektronik-Fertigung findet KI insbesondere im Prozessmonitoring Anwendung: Optische Sensoren überwachen Produktionsabläufe in Echtzeit, erfassen kleinste Abweichungen und melden diese automatisch. So können Produktionsverantwortliche frühzeitig eingreifen, um Fehler zu korrigieren oder die Produktion nachzujustieren. Die Folge: weniger Ausschuss, höhere Qualität und stabilere Prozesse

Vielfältige Anwendungsgebiete der KI-Optimierung
Die Potenziale der KI zur Prozessoptimierung reichen jedoch noch weiter. Typische Einsatzbereiche umfassen:
Automatisierung: Routineaufgaben und standardisierte Abläufe werden maschinell erledigt, wodurch Ressourcen für komplexere Aufgaben frei werden.
Personalisierung: Produkte, Services und Vertriebsansprache werden dank KI individueller auf Kundenbedürfnisse abgestimmt.
Prognosen: KI-Modelle ermöglichen präzise Vorhersagen von Markttrends, Kundenbedarf oder Wartungszyklen und verbessern somit die Planungssicherheit.
Kontextuelle Anpassung: Systeme passen sich durch KI flexibel an unterschiedliche Umgebungen oder Anforderungen an – etwa bei Beleuchtungssystemen, die sich automatisch auf Raumnutzung oder Tageslichtverhältnisse einstellen.
Entscheidungsunterstützung: KI liefert Entscheidungshilfen auf Grundlage komplexer Datenanalysen, etwa bei der Materialbeschaffung oder Logistikplanung.
Echtzeit-Datenanalyse: Kontinuierliche Auswertung von Produktions-, Nutzungs- und Wartungsdaten, um unmittelbar auf Veränderungen reagieren zu können.
KI verarbeitet alle Arten von Daten – mit Einschränkungen
Ein entscheidender Vorteil von KI ist die Fähigkeit, eine Vielzahl an Datentypen auszuwerten. Neben strukturierten Daten wie numerischen Werten, Bestandszahlen oder Produktionsdaten können auch unstrukturierte Daten wie Texte, Bilder und Videos analysiert werden. Sogar Emotionen können erkannt werden. Diese Flexibilität erlaubt es, umfassende und differenzierte Einblicke in verschiedenste Unternehmensbereiche zu erhalten.
Allerdings gibt es klare Grenzen, insbesondere beim Einsatz von KI zur Auswertung sensibler oder emotionaler Daten. Der EU AI-Act schränkt den Einsatz von KI-gestützter Emotionserkennung deutlich ein und verbietet diese in vielen Einsatzszenarien ganz, um Missbrauch und ethische Konflikte zu vermeiden. Unternehmen müssen sich daher bewusst sein, wo und wie KI eingesetzt wird, und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen einhalten.
Optimierung verändert Prozesse.
Disruption verändert Märkte.
Optimierung versus Disruption – ein wichtiger Unterschied
So überzeugend die Einsatzmöglichkeiten zur Prozessoptimierung mit KI auch sein mögen: Sie verändern lediglich einzelne Abläufe innerhalb der bestehenden Strukturen. Dabei bleibt das grundlegende Geschäftsmodell erhalten. Disruption hingegen bedeutet, genau diese Strukturen und Geschäftsmodelle grundlegend neu zu denken und zu verändern.
Um wirklich disruptive Veränderungen hervorzurufen, müssen Unternehmen daher einen Schritt weiter gehen und gezielt Geschäftsmodelle infrage stellen. Tesla ist hierfür ein Paradebeispiel – und zeigt deutlich, wie weitreichend echte Disruption wirken kann.
Tesla als Referenz: So sieht echte Disruption aus
Tesla ist mehr als nur ein weiterer Autohersteller. Das Unternehmen hat eine ganze Branche disruptiv verändert, indem es traditionelle Wertschöpfungsketten radikal neu gestaltet hat. Von der Entwicklung über die Produktion bis hin zum Vertrieb – Tesla zeigt eindrucksvoll, wie echte Disruption aussieht und warum diese Strategie so erfolgreich ist.
Tesla definiert das Auto völlig neu. Statt vieler mechanischer Varianten setzt das Unternehmen auf eine universelle Fahrzeugplattform, die über Software gesteuert wird. Dieses software-definierte Fahrzeug (SDV) lässt sich nach dem Kauf kontinuierlich verbessern. Neue Funktionen und Leistungsverbesserungen erreichen die Fahrzeuge regelmäßig per „Over-the-Air“-Updates, ganz ähnlich, wie Nutzer:innen das von Smartphones gewohnt sind. Dieses Prinzip verändert nicht nur das Fahrerlebnis, sondern auch die gesamte Beziehung zwischen Hersteller und Kunde.
Ein wesentlicher Bestandteil von Teslas Strategie ist die Nutzung spezialisierter KI-Hardware. Im Mittelpunkt steht der selbstentwickelte Full-Self-Driving-Chip (FSD-Chip). Dieser Chip ist speziell dafür konzipiert, gigantische Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten und autonome Fahrentscheidungen zu treffen. Durch diese Eigenentwicklung hat Tesla nicht nur die Leistung optimiert, sondern sich auch unabhängiger von externen Zulieferern gemacht. Damit erreicht Tesla eine Flexibilität und Geschwindigkeit in der Entwicklung, die traditionelle Autobauer bislang nicht bieten konnten.
Traditionell bedeutete eine Verbesserung eines Fahrzeuges oft den Kauf eines neuen Modells. Tesla bricht mit dieser Logik radikal. Über regelmäßige Software-Updates erhält ein Fahrzeug kontinuierlich neue Funktionen, Sicherheitsupdates und Leistungsoptimierungen – kostenlos und ohne Werkstattbesuch. Dadurch steigt die Kundenzufriedenheit enorm, und gleichzeitig verringern sich die Wartungskosten und Serviceintervalle. Für Tesla entstehen so langfristige Kundenbeziehungen mit fortlaufenden Kontaktpunkten, weit über den reinen Fahrzeugverkauf hinaus.
Tesla hat von Anfang an größer gedacht. Neben Fahrzeugen hat das Unternehmen ein vollständiges Ökosystem rund um das Thema Mobilität und Energie geschaffen. Die Supercharger-Ladeinfrastruktur gewährleistet eine zuverlässige und schnelle Stromversorgung für Elektroautos. Ergänzt wird dieses System durch Produkte wie die Powerwall, die Solarprodukte von SolarCity sowie das umfassende Energie-Managementsystem, welches Haushalt und Mobilität intelligent verbindet. Dieses integrierte Ökosystem bietet Kunden einen enormen Mehrwert, der weit über das Fahrzeug hinausgeht, und festigt Teslas Position als zentraler Anbieter für nachhaltige Mobilität und Energieversorgung.
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren Teslas liegt in der tiefgreifenden vertikalen Integration des Unternehmens. Tesla produziert viele kritische Bauteile – wie Batterien, Elektromotoren, Elektronikkomponenten und Software – selbst. Dies reduziert Abhängigkeiten von Lieferanten und ermöglicht maximale Kontrolle über Qualität und Kosten. Die vertikale Integration verschafft Tesla nicht nur technologische, sondern vor allem auch wirtschaftliche Vorteile durch effizientere Prozesse und geringere Margenverluste.
Warum ist Tesla so wertvoll?
900
Milliarden USD Marktkapitalisierung
3x
so viel wie Volkswagen, BMW, Daimler und Audi zusammen
25%
niedrigere Produktionskosten für einen E-Kleinwagen
Teslas disruptiver Ansatz zahlt sich auch wirtschaftlich aus. Mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt fast 900 Milliarden US-Dollar übertrifft Tesla die Bewertungen aller großen deutschen Autohersteller zusammen um das Vierfache. Diese enorme Bewertung resultiert daraus, dass Investoren erkannt haben, wie stark Tesla die Wertschöpfungskette verändert und wie zukunftsfähig der Ansatz ist:
- Produktentwicklung mit Echtzeitdaten:
Tesla sammelt kontinuierlich Nutzerdaten, um Fahrzeuge gezielt und bedarfsgerecht zu verbessern. - Produktion radikal vereinfacht:
Durch die Standardisierung der Fahrzeugplattform und die intensive Nutzung von Robotik ist Teslas Produktion hochgradig automatisiert und zugleich flexibel. - Direktvertrieb statt Händlernetzwerk:
Tesla verkauft Fahrzeuge direkt an Endkunden, wodurch Margen erhalten bleiben und der Kunde persönlich betreut wird. Fahrzeugkonfiguration und Bestellung erfolgen einfach und transparent über Online-Konfiguratoren. - Software als Kernprodukt:
Tesla sieht sich nicht primär als Autobauer, sondern als Softwareentwickler. Fahrzeuge werden als Plattform gesehen, die kontinuierlich verbessert wird.
Selbst-Disruption: Teslas nächster Schritt
Tesla bleibt nicht bei der Disruption traditioneller Autohersteller stehen, sondern beginnt bereits, sein eigenes Geschäftsmodell disruptiv zu hinterfragen. Das Unternehmen plant, langfristig vom reinen Fahrzeugverkauf zum Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen überzugehen. Mit KI-basierter autonomer Fahrtechnik könnte das persönliche Fahrzeug in Zukunft an Bedeutung verlieren – ersetzt durch autonome Robotaxis, die „Fahrt als Service“ anbieten.
If you don’t disrupt your own business,
someone else will do it for you.
Tesla nimmt dieses Zitat ernst: Mit dem geplanten Robotaxi-Angebot könnte Tesla eines Tages sogar sein aktuelles Kernprodukt – das selbst erworbene Fahrzeug – überflüssig machen. Genau diese Bereitschaft, das eigene Geschäft disruptiv zu hinterfragen und konsequent weiterzuentwickeln, macht Tesla zu einem Paradebeispiel dafür, wie Unternehmen dauerhaft erfolgreich bleiben und die Zukunft aktiv gestalten können.
Szenario 1
„One-Fits-All“ – Leuchten als Software-defined Products (SDP)
Imagine if there was just one luminaire for all applications (in different design variants, of course) - a universal, intelligent platform that can be flexibly adapted to any lighting situation using software. Customers don't think in terms of product variants, they want flexibility. A "software-defined product" could do just that and radically change the market.
- Identical electronics in all series
- Same software in all series
- Maximum flexibility through software
- Reduced operating costs
- Sustainability thanks to fewer variants
- Always optimum lighting
- Maintenance proactive instead of reactive
Die Vision: Von Varianten zu Flexibilität
Kunden denken nicht in Produktvarianten, sondern in Nutzungsflexibilität. In der Praxis bedeutet das: Beleuchtung soll spontan auf veränderte Anforderungen reagieren können. Ein Supermarkt verändert beispielsweise häufig seine Verkaufsflächen und Regalanordnungen. Eine traditionelle Beleuchtungslösung stößt hier schnell an ihre Grenzen. Das Gegenmodell dazu wäre eine universelle Leuchte, die über Software und KI jederzeit flexibel angepasst werden kann – und zwar ohne Austausch der Hardware.
Ein solches Szenario überträgt das erfolgreiche Tesla-Prinzip des „Software-definierten Fahrzeugs“ auf die Leuchtenbranche. Die Hardware wird standardisiert, während die gesamte Variabilität durch Software realisiert wird. So könnte die Leuchte ihre Helligkeit, Lichtfarbe (Spektrum) und sogar den Abstrahlwinkel digital anpassen. Der Kunde erhält dann kein fertiges, statisches Produkt mehr, sondern eine dynamische Lösung, die mit den Bedürfnissen und Gegebenheiten flexibel mitwächst.

Leuchte als Software-defined Product: Ein disruptives Konzept
Die „One-Fits-All“-Leuchte basiert auf einer einzigen standardisierten Hardwareplattform. Lediglich die Designvariante könnte optisch variieren, während die technische Ausstattung grundsätzlich dieselbe bleibt. Diese Leuchte ist dabei mit KI-basierter Rechenleistung ausgestattet, um eigenständig Anpassungen in Echtzeit durchzuführen.
Die Leuchte passt Lichtfarbe (etwa über Tunable White oder RGB-LEDs), Helligkeit und Abstrahlcharakteristik automatisiert an. Die Rechenleistung erfolgt direkt in der Leuchte (Edge AI), sodass keine Verzögerungen auftreten. Über eine permanente Online-Verbindung lassen sich neue Funktionen und Updates unkompliziert hinzufügen. Ähnlich wie bei Tesla könnten Kunden neue Features digital freischalten oder Beleuchtungsszenen erwerben – statt stets neue Leuchten kaufen zu müssen.

Die PROLED Smart Series nutzt bereits heute solche KI-basierten Features: Adaptive Lichtsteuerung („AI Colour“), Echtzeit Traffic Monitoring und Funktionen zur Energieoptimierung sind hier bereits integriert. PROLED zeigt damit anschaulich, wie ein Schritt in Richtung einer software-definierten Leuchte aussehen könnte.
Neue Möglichkeiten durch KI-gesteuerte Beleuchtung:
Durch diese Flexibilität erhalten Endanwender Sicherheit, jederzeit optimale Beleuchtung zu gewährleisten – selbst in unvorhergesehenen Situationen.
Objektspezifische Ausleuchtung
Veränderungen in Supermärkten oder Ladengeschäften werden automatisch erkannt. Die KI passt daraufhin die Beleuchtung dynamisch an.
Energieeffiziente Nutzung
Automatische Anpassung der Beleuchtung an die tatsächliche Raumnutzung reduziert Stromverbrauch und senkt Betriebskosten.
Predictive Maintenance
Vorausschauende Wartung erkennt frühzeitig mögliche Ausfälle und verhindert proaktiv Beleuchtungsprobleme.
Dynamische Kompensation
Straßenbeleuchtung reagiert automatisch auf wechselnde Lichtverhältnisse, Verkehr und Umweltbedingungen.
Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette
Direktvertrieb statt Zwischenhandel:
Durch softwarebasierte Konfiguration und Online-Direktvertrieb könnten klassische Vertriebswege stark reduziert werden.
Durch softwarebasierte Konfiguration und Online-Direktvertrieb könnten klassische Vertriebswege stark reduziert werden.
Transformation zum Softwarehersteller:
Hardware verliert an Bedeutung. Unternehmen generieren zunehmend Umsätze aus Softwarefunktionen und Serviceangeboten.
Hardware verliert an Bedeutung. Unternehmen generieren zunehmend Umsätze aus Softwarefunktionen und Serviceangeboten.
Konfiguration ersetzt Fertigung:
Produktion verlagert sich von der Spezialfertigung zur standardisierten Plattformproduktion. Individuelle Anpassungen erfolgen rein softwareseitig.
Produktion verlagert sich von der Spezialfertigung zur standardisierten Plattformproduktion. Individuelle Anpassungen erfolgen rein softwareseitig.
Minimale Lagerhaltung:
Durch die Einheitlichkeit der Plattform reduziert sich Lagerfläche drastisch. Konfigurationen erfolgen just-in-time.
Durch die Einheitlichkeit der Plattform reduziert sich Lagerfläche drastisch. Konfigurationen erfolgen just-in-time.
Neue Einkommensquellen:
Updates, Upgrades und Freischaltung von Zusatzfunktionen bieten regelmäßige Einnahmequellen.
Updates, Upgrades und Freischaltung von Zusatzfunktionen bieten regelmäßige Einnahmequellen.
Veränderungen für die Marktakteure
Großhandel:
Direktvertrieb könnte den Großhandel teilweise oder ganz umgehen. Margen verschieben sich in Richtung Serviceleistungen.
Direktvertrieb könnte den Großhandel teilweise oder ganz umgehen. Margen verschieben sich in Richtung Serviceleistungen.
Architekten und Designer:
Fokus auf ästhetische Aspekte und Design, da technische Funktionalität standardisiert ist.
Fokus auf ästhetische Aspekte und Design, da technische Funktionalität standardisiert ist.
Lichtplaner:
Planer:innen konzentrieren sich künftig stärker auf strategische Beratung und Software-Konfiguration als auf technische Detailplanung.
Planer:innen konzentrieren sich künftig stärker auf strategische Beratung und Software-Konfiguration als auf technische Detailplanung.
Elektroinstallateure:
Erhalten vorkonfigurierte und selbständig anpassende Leuchten. Die KI könnte automatisch erkennen, wo die Leuchte installiert ist, und lädt passende Konfigurationen eigenständig.
Erhalten vorkonfigurierte und selbständig anpassende Leuchten. Die KI könnte automatisch erkennen, wo die Leuchte installiert ist, und lädt passende Konfigurationen eigenständig.
Wartung und Facility Management:
Remote-Monitoring und Predictive Maintenance reduzieren Wartungsaufwände und bieten völlig neue Servicepotenziale.
Remote-Monitoring und Predictive Maintenance reduzieren Wartungsaufwände und bieten völlig neue Servicepotenziale.
Endkunden:
Investitionskosten werden zu laufenden Betriebskosten (Subscription-Modelle). Die Flexibilität und Sicherheit der KI-basierten Beleuchtung rechtfertigen dabei höhere Zahlungsbereitschaften.
Investitionskosten werden zu laufenden Betriebskosten (Subscription-Modelle). Die Flexibilität und Sicherheit der KI-basierten Beleuchtung rechtfertigen dabei höhere Zahlungsbereitschaften.
Realität und Vision: Szenarien helfen, Grenzen zu überwinden
Natürlich sind solche „One-Fits-All“-Leuchten aktuell nicht in vollem Umfang umsetzbar. Konstruktionstechnisch wäre die vollständige Integration aller beschriebenen Funktionen in einer einzigen Leuchte heute noch zu komplex und teuer. Doch genau darum geht es bei disruptiven Szenarien nicht – entscheidend ist, dass man überhaupt erst einmal visionär denkt.
Automobilhersteller hatten anfangs dieselben Bedenken bezüglich Machbarkeit und Kosten. Tesla aber hat gezeigt, wie sich durch konsequente Automatisierung und vertikale Integration letztendlich hohe Margen erzielen lassen, die solche Investitionen rechtfertigen. Wenn z.B. Lichtplaner- und Großhandel-Margen frei werden, dann wird solch ein Konzept umsetzbarer. Genau diese Art des disruptiven Denkens ist es, welche die Branche langfristig vorantreibt.
Direct-to-Customer (DTC): Das Potenzial von Kundendaten im „One-Fits-All“-Szenario
Das „One-Fits-All“-Konzept ermöglicht Leuchtenherstellern einen direkten Zugang zu ihren Endkunden/Nutzern. Durch softwarebasierte und konnektive Leuchten sammeln Unternehmen kontinuierlich Daten zur Nutzung. Diese Informationen schaffen die Grundlage für völlig neue Services, gezielte Produktverbesserungen und personalisierte Kundenerlebnisse – mit entscheidenden Wettbewerbsvorteilen für Hersteller.
- Fundierte Entscheidungen durch Echtzeit-Daten
- Gezielte und proaktive Serviceangebote
- Optimierung der Produktentwicklung
- Direkte Kundenbeziehung und Markenbindung
- Neue, wiederkehrende Einnahmequellen
Direkter Kontakt dank softwaredefinierter Produkte
Im klassischen Modell waren Leuchtenhersteller typischerweise vom Endkunden durch den Handel getrennt. Im „One-Fits-All“-Szenario hingegen agieren Hersteller direkt als Anbieter digital gesteuerter Produkte und Services. Jede Leuchte fungiert dabei als intelligente Plattform, die durch eingebaute KI kontinuierlich Daten über ihre Nutzung sammelt und zurück an den Hersteller übermittelt.
Kund:innen beziehen zusätzliche Funktionen oder Updates direkt vom Hersteller. Diese Verbindung eröffnet Herstellern einen unmittelbaren Zugang zu detaillierten Informationen über das Nutzungsverhalten und die Präferenzen der Endkunden. Damit wird die Leuchte zu einem Knotenpunkt, über den Hersteller und Nutzer direkt miteinander interagieren.
Personalisierte Services – Von Daten zur Kundenbindung
Die fortlaufende Datenerhebung ermöglicht es Unternehmen, den Kundenservice erheblich zu verbessern und dabei Umsätze aus Services zu generieren. Hersteller könnten beispielsweise auf Basis der tatsächlichen Nutzung individuelle Beleuchtungsszenarien anbieten und verkaufen. Ein Ladengeschäft könnte etwa spezifische Szenen erwerben, die besonders gut zur Warenpräsentation passen. Ein Büro könnte spezielle Energiespar-Modi abonnieren, die automatisch Beleuchtungsszenarien an Arbeitszeiten und Raumnutzung anpassen.
Diese datengetriebenen Angebote sorgen nicht nur für wiederkehrende Einnahmen, sondern stärken auch die Kundenbindung. Kunden erleben Beleuchtung nicht mehr als einmalige Anschaffung, sondern als personalisierten Service, der fortlaufend optimiert und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt wird.
Direkte Kundenbeziehung – eine strategische Ressource
Mit dem DTC-Ansatz im „One-Fits-All“-Szenario rückt die Kundenbeziehung selbst in den strategischen Fokus der Hersteller. Da sie nicht länger auf Informationen des Handels angewiesen sind, können sie genau nachvollziehen, wie zufrieden die Kunden sind, wann möglicherweise Probleme auftreten und welche Funktionen besonders beliebt sind.
Die Folge ist eine tiefe und dauerhafte Kundenbindung. Kunden werden gezielt und persönlich angesprochen, die Kommunikation erfolgt individuell und unmittelbar. Das stärkt das Vertrauen und macht den Hersteller vom bloßen Produktlieferanten zum langfristigen Lösungspartner, der die Bedürfnisse der Kunden genau versteht und umfassend erfüllt.
Szenario 2
KI-Lichtplanung direkt im BIM – Die Zukunft beginnt jetzt
Stellen Sie sich vor, Lichtplanung wäre so einfach wie ein Mausklick. Mit KI-gestützter Lichtplanung im BIM-System wird genau das Realität. Dabei nutzt die künstliche Intelligenz vorhandenes Expertenwissen von Lichtplanern und kombiniert es automatisch mit präzisen Gebäudedaten – Raumgeometrie, Nutzungszonen und Normanforderungen. Leuchten werden automatisch ausgewählt, platziert und kontinuierlich optimiert. Relux hat zur KI-Lichtplanung bereits funktionierende Prototypen vorgestellt, wir denken einen Schritt weiter. Mit gravierenden Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette in der Lichtbranche.

Ansatzpunkte für disruptive Szenarien in Ihrem Unternehmen
Disruptive Szenarien entstehen nicht zufällig. Sie beginnen mit einer bewussten Entscheidung: etablierte Annahmen in Frage zu stellen und konsequent von der Wirkung her rückwärts zu denken. Fragen Sie sich: Was wäre, wenn zentrale Akteure wegfallen würden? Wie sähe Ihre Wertschöpfungskette ohne Variantenvielfalt aus? Welche Chancen bietet KI?
Szenarien bewusst gestalten und durchspielen
Der Schlüssel zur Disruption liegt darin, radikale Veränderungen gedanklich vorzubereiten und mutig zu simulieren. Ein hilfreicher Einstieg sind provokante Fragestellungen:
„Was wäre, wenn es keine Lichtplaner gäbe?“
„Wie sähe unser Geschäftsmodell aus, wenn Varianten überflüssig wären?“
„Wie könnten wir KI für Echtzeit-Konfiguration und -Planung nutzen?“
Disruptive Szenarien zu entwickeln heißt, sich nicht von aktuellen Grenzen einschüchtern zu lassen, sondern bewusst neue Denkwege zu eröffnen. Dabei lohnt es sich, systematisch den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Prozessen zu betrachten – von der ersten Idee über Entwicklung und Nutzung bis hin zum Recycling.
Checkliste: Disruptive Potenziale gezielt identifizieren
Nutzen Sie diese Checkliste als Leitfaden, um Disruptionsmöglichkeiten gezielt aufzuspüren:
Den gesamten Lebenszyklus betrachten:
Analysieren Sie die Wertschöpfungskette ganzheitlich von Anfang bis Ende.
Analysieren Sie die Wertschöpfungskette ganzheitlich von Anfang bis Ende.
Wechselwirkungen erkennen:
Identifizieren Sie systematisch Zusammenhänge zwischen verschiedenen Phasen der Wertschöpfung.
Identifizieren Sie systematisch Zusammenhänge zwischen verschiedenen Phasen der Wertschöpfung.
Risiken und Chancen bewerten:
Analysieren Sie genau, welche positiven und negativen Auswirkungen auftreten könnten.
Analysieren Sie genau, welche positiven und negativen Auswirkungen auftreten könnten.
Dominoeffekte simulieren:
Durchdenken Sie, wie Veränderungen in einem Bereich andere Bereiche beeinflussen könnten.
Durchdenken Sie, wie Veränderungen in einem Bereich andere Bereiche beeinflussen könnten.
Machbarkeit realistisch einschätzen:
Prüfen Sie kritisch, welche Szenarien tatsächlich umsetzbar sind – aber bleiben Sie mutig in der Vision.
Prüfen Sie kritisch, welche Szenarien tatsächlich umsetzbar sind – aber bleiben Sie mutig in der Vision.
Unsere Tipps aus vielen Projekten für Ihr erstes KI-Projekt
Wer disruptiv denkt, startet dennoch pragmatisch. Erfolgreiche KI-Projekte beginnen nicht mit großen Mammut-Visionen, sondern mit konkreten Herausforderungen, die unmittelbar Mehrwert bieten.
Nutzen Sie folgende Tipps, um schnell erste Erfolge zu erzielen:
- Schmerzpunkt statt Vision:
Wählen Sie reale, alltägliche Probleme aus, die Ihre Mitarbeiter:innen oder Kunden unmittelbar betreffen. - Quick-Wins priorisieren:
Fokussieren Sie auf kleine Projekte, die schnell sichtbare Ergebnisse liefern und interne Akzeptanz schaffen. - Datenbasis zuerst sichern:
Stellen Sie sicher, dass zuverlässige und ausreichend umfassende Daten vorhanden sind, bevor Sie in komplexe Algorithmen investieren. - Interdisziplinäres Team aufbauen:
Setzen Sie auf kleine Teams, in denen Fachbereiche wie F&E, IT, Vertrieb und Service eng zusammenarbeiten – mit Menschen, die wirklich Lust auf das Projekt haben. - Proof-of-Concept umsetzen und skalieren:
Starten Sie zunächst isoliert, testen Sie die Lösungen intensiv und skalieren Sie erst nach nachgewiesenem Erfolg.
KI allein transformiert keine Branche. Nur der strategische Einsatz schafft echte Veränderungen. Gestalten Sie aktiv, denn Innovation heute ist der Wettbewerbsvorteil von MORGEN.
Wie gelingt echte Transformation?
Transformation passiert nicht automatisch, schon gar nicht allein durch Technologie. KI verändert Ihre Branche nicht von selbst – echte Veränderung entsteht nur durch bewusste, gezielte Initiative.
Verantwortung für diese Transformation liegt bei Ihnen als Entscheider:in. Erst wenn Sie KI bewusst in Ihre Prozesse und Produkte integrieren und disruptiv denken, entsteht nachhaltiger Wettbewerbsvorteil. Die Innovationen von heute sichern die Marktposition von morgen.
Bereit, die Zukunft aktiv zu gestalten?
Wir entwickeln digitale Produkte und integrieren KI in Ihre Prozesse.
Starten Sie mit uns Ihre digitale Transformation. Gemeinsam machen wir Ihr Unternehmen zukunftsfähig und sichern Ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Neue Impulse für die Lichtbranche
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Licht trifft Intelligenz: Wie KI die Leuchtenbranche disruptiv transformiert
Medium-sized companies that trust us.
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MORGEN is a specialized management consultancy that focuses on the development of new business models for medium-sized companies. In particular, it supports owner-managed companies in their future-proof transformation. Knowledge transfer is at the heart of its consulting activities, which is why the MORGEN Blog regularly publishes articles on key topics such as digitalization, transformation, customer centricity and sustainability.