Warum sich moderne Geschäftsmodelle in der „Waste Time“ doppelt lohnen
Die „Waste Time“ beginnt Mitte Dezember und endet Mitte Januar. Die Weihnachtszeit bis über den Jahreswechsel ist die Haupturlaubszeit und trägt entscheidend zur Erholung für die Arbeitnehmer bei. Privat lieben wir die „ruhige Zeit“ fast alle. Für den Unternehmenserfolg ist die ruhige Zeit häufig jedoch auch eine „umsatzruhige“ Zeit. Wir nennen sie im Unternehmenskosmos die „Waste Time“ zu deutsch verschwendete Zeit.
In dieser Zeit ist es, sofern man möchte, sehr schwierig Wert zu schaffen. Man erreicht niemanden, wartet auf notwendige Antworten oder Freigaben und erhält keine Waren oder Rohstoffe. Die Wirtschaft steht für rund 3-4 Wochen still.
Umsatzplus zum Jahresende?
Häufig kaschieren Abrechnungen oder Abschlusszahlungen zum Geschäftsjahresende das Umsatzloch. Jedoch in einer Zeit mit verminderter, bis keiner Arbeitsleistung wird auch kein Wert geschaffen, welcher veräußert werden kann.
Viele altbewährte Geschäftsmodelle basieren auf der Produktion & Verkauf oder dem Erbringen von Dienstleistungen nach dem klassischen Modell „Zeit gegen Geld“ oder „Waren gegen Geld“. Ein Tauschgeschäft, das immer dann funktioniert, wenn Leistungsgeber und Leistungsempfänger verfügbar sind. Natürlich lässt sich diese Zeit bei einem guten Geschäftsmodell über den Rest des Jahres kompensieren. Die Stundensätze oder Preise und damit die Margen steigen und der überschüssige Gewinn deckt Urlaubs-, Weihnachts- und Krankheitstage.
Moderne Geschäftsmodelle als Lösung
Ein anderer Ausweg sind moderne Geschäftsmodelle. Diese können richtig angelegt einen kontinuierlichen Cash-Flow erzeugen. Dieser lohnt sich das gesamte Jahr, denn Leistung ist weitestgehend von „Aufwand“ entkoppelt. In der „Waste Time“ lohnt sich dieser doppelt. Während die Zahlungen weiterlaufen, ist der Leistungsnehmer meist nicht verfügbar, um Leistungen zu konsumieren. Dies erwirtschaftet also immer dann hohen Gewinn, wenn sonst alles stillliegt.
Beinah alle sind bereits heute Nutzer solcher Geschäftsmodelle. Sei es Flatrates für betriebliches Telefon oder Internet, Karten für den Nahverkehr oder Mietmodelle. Eben viele Dinge die wir pauschal pro Monat oder in einer anderen Regelmäßigkeit bezahlen. Diese Zahlungen leisten wir, auch wenn wir im Urlaub sind, wenn wir es nicht nutzen können aufgrund von Krankheit und häufig auch dann, wenn wir diese gar nicht mehr benötigen. Denn wir haben vergessen, diese zu kündigen oder wir schätzen das Gefühl des „aber wenn ich es brauche, kann ich es nutzen“.
Darum sind wir bereit mehr zu bezahlen
Wir bezahlen verschiedene Werte, mit denen wir bereit sind, mehr als bei einem Pay-per-Use zu bezahlen. Wir buchen Flatrates, weil wir gerne kalkulieren würden, was es uns pro Jahr kostet, weil die Kostenstelle es eh bezahlt und den damit einhergehenden Wert der Kostensicherheit. Wir buchen „Software as a Service“ damit wir uns nicht um die Wartung, Updates und Sicherheit kümmern müssen, wir bezahlen den Wert der Bequemlichkeit. Wir buchen Auto Abos oder Leasing für den Wert der Flexibilität. Oder wir finanzieren Dinge, die wir nicht brauchen einfach monatlich, weil es dann nicht so teuer ist. Weiter gedacht bezahlen wir in manchen Geschäftsmodellen die ständige Verfügbarkeit/Erreichbarkeit oder weiter ausdifferenziert sogar den Grad der Verfügbarkeit.
Moderne Geschäftsmodelle mit moderner Preisgestaltung ermöglichen kontinuierlichen Cash-Flow und Gewinnmaximierung. Jedoch kennen auch die Kunden diese Hebel und nur mit Fokus auf Kunden und Wert für den Kunden lassen sich diese Preise auch durchsetzen. Im Extremfall lösen diese Geschäftsmodelle sogar die bestehenden Geschäftsmodelle disruptiv ab. Oder wann waren Sie das letzte mal in der Videothek und was hat nochmal eine VHS oder DVD dort gekostet?
Über uns:
MORGEN ist eine spezialisierte Unternehmensberatung, die sich auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für mittelständische Unternehmen konzentriert. Sie unterstützt insbesondere inhabergeführte Unternehmen bei der zukunftssicheren Transformation. Die Wissensweitergabe steht im Zentrum der Beratungstätigkeit, weshalb im MORGEN Blog regelmäßig Beiträge zu Schlüsselthemen wie Digitalisierung, Transformation, Kundenzentrierung und Nachhaltigkeit veröffentlicht werden.