Die Grundprinzipien der Jobs-to-be-Done Methode

Die Jobs-to-be-Done (JTBD) Methode basiert auf dem Verständnis, dass Kunden weniger Produkte kaufen, sondern sich auf die Erfüllung spezifischer Aufgaben konzentrieren. Die Prinzipien dieser Methode helfen Unternehmen dabei, sich in die Perspektive ihrer Kunden hineinzuversetzen. Ein zentrales Konzept ist die Idee, dass jede Kaufentscheidung von einem "Job" motiviert wird, den der Kunde zu erledigen versucht. Dabei ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kunden nicht nur durch die Linse der Produkte, sondern als Teil ihrer Lebenssituation zu betrachten.

Identifikation von Jobs

Ein entscheidender Schritt in der JTBD-Methode ist die Identifizierung der Jobs, die Kunden zu erledigen versuchen. Diese Jobs können funktionale, soziale oder emotionale Dimensionen haben. Um diese Jobs zu identifizieren, führen Unternehmen oft Interviews oder Umfragen durch, in denen sie gezielt nach den Herausforderungen und Wünschen ihrer Kunden fragen. Ein Beispiel könnte ein Elternteil sein, der nach einem sicheren und praktischen Kinderwagen sucht. Hierbei interessiert nicht nur das Produkt selbst, sondern auch, wie dieser Kinderwagen das Leben des Elternteils erleichtert. Die Erfassung solcher Informationen ist entscheidend für die Produktentwicklung.

Segmentation der Kunden

Die Segmentation in der Jobs-to-be-Done-Methode unterscheidet sich stark von traditionellen Segmentierungsmethoden. Anstatt Kunden nach demografischen Merkmalen oder Verhaltensweisen zu segmentieren, erfolgt die Einteilung basierend auf den jeweiligen Jobs, die Kunden zu erledigen versuchen. Diese Annäherung führt zu einer viel tiefergehenden Einsicht in die Bedürfnisse der Kunden und ermöglicht es Unternehmen, spezifische Lösungen anzubieten, die tatsächlich den Anforderungen der Zielgruppen gerecht werden. Diese kundenorientierte Sichtweise kann zu einer verbesserten Marktansprache und zielgerichteteren Marketingstrategien führen.

Die Rolle von Innovationen

JTBD fördert Innovationen, da die Methode Unternehmen dazu anregt, bestehende Produkte zu hinterfragen und neue Ideen basierend auf den tatsächlichen Kundenbedürfnissen zu entwickeln. Durch die regelmäßige Analyse und Anpassung des Produktangebots an die identifizierten Jobs können Unternehmen innovativer und anpassungsfähiger werden. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass Unternehmen unterschiedliche Ansätze zur Nutzung neuer Technologien erkunden oder das Angebot um Dienstleistungen erweitern, die die Erledigung der Jobs ihrer Kunden erleichtern.

Kundenerlebnisse optimieren

Ein weiterer Aspekt der Jobs-to-be-Done Methode ist die Optimierung des Kundenerlebnisses. Indem Unternehmen die konkreten Jobs ihrer Kunden verstehen, können sie nicht nur den Produktnutzen steigern, sondern auch das gesamte Kundenerlebnis verbessern. Dies beinhaltet die Überprüfung der Customer Journey, die Vereinfachung von Prozessen und die Bereitstellung umfassender Support-Dienstleistungen. Durch die Fokussierung auf den Job kann das Unternehmen Kunden dabei unterstützen, ihre Ziele effizienter zu erreichen, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und Kundenbindung führt.

Messung des Erfolgs

Die Erfolgsmessung in der JTBD-Methode erfordert die Entwicklung von spezifischen KPIs, die die Erfüllung der Kundenjobs abbilden. Diese könnten beispielsweise Zeitersparnis, Benutzerfreundlichkeit oder letztlich die Zufriedenheit mit dem Ergebnis umfassen. Wichtig ist, dass die Unternehmen regelmäßig Feedback von ihren Kunden einholen und die ermittelten Daten analysieren, um Fortschritte zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. So wird nicht nur sichergestellt, dass die Produkte die gewünschten Ergebnisse liefern, sondern auch, dass sie weiterhin relevant bleiben.

Visualisierung der Jobs

Eine wirkungsvolle Technik innerhalb der JTBD-Methode ist die Visualisierung der Jobs. Das Erstellen von Customer-Journey-Maps oder Job-Statements hilft Teams, ein klareres Bild von den Bedürfnissen der Kunden zu erhalten. Diese Visualisierungen machen es einfacher, die Beziehungen zwischen den Jobs, den Produkten und den Erfahrungen deutlich zu erkennen. Dies fördert zudem die Kommunikation innerhalb des Unternehmens, da alle Beteiligten nun dieselben Informationen und Perspektiven nutzen können, um an Lösungen zu arbeiten.

Interne Schulung und Awareness

Um die Jobs-to-be-Done Methode effektiv zu integrieren, ist eine umfassende interne Schulung notwendig. Die Mitarbeitenden müssen die Prinzipien und Techniken der JTBD verstehen, um dieses Wissen auch in der täglichen Praxis anwenden zu können. Regelmäßige Workshops, Schulungen und Wissensaustausch-Events können dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis zu fördern. So wird nicht nur die Awareness für die Kundenbedürfnisse gesteigert, sondern auch eine kollaborative Unternehmenskultur geschaffen, die Innovationen begünstigt.

Langfristige Perspektive und Strategie

Die Implementierung der Jobs-to-be-Done Methode sollte nicht als kurzfristige Maßnahme, sondern als langfristige Strategie angesehen werden. Unternehmen sollten sich kontinuierlich mit den Jobs ihrer Kunden auseinandersetzen und ihre Produkte und Dienstleistungen regelmäßig anpassen. Diese langfristige Denkweise ermöglicht es Firmen, sich im Markt zu differenzieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem fördert die anhaltende Kundenfokussierung das Verständnis für dynamische Marktbedürfnisse und Trends.

Integration in bestehende Prozesse

Abschließend ist die Integration der JTBD-Methode in bestehende Entwicklungs- und Marketingprozesse von großer Bedeutung. Unternehmen sollten nicht isoliert nach Jobs suchen, sondern diese Methode in eine ganzheitliche Strategie einbetten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, wie Produktentwicklung, Marketing und Kundenservice, ist dabei entscheidend. Durch den Austausch und die Integration von Anregungen und Feedback aus verschiedenen Bereichen kann das Unternehmen sicherstellen, dass alle Aspekte des Angebots die Bedürfnisse der Kunden optimal adressieren.

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